Wenn Sie denken, dass hochwertige Edelsteine und Juwelen gleichbedeutend sind mit einer klugen Investition, so kann es oft auf eine Enttäuschung hinauslaufen. Richtig ist, dass Edelsteine von geringerem Wert haben oft eine höhere Wertsteigerung erfahren und leichter zu Bargeld zu machen sind als teure Edelsteine. Doch fundierte Entscheidungen treffen Investoren vor allem dann, wenn sie sich für Edelsteine zu niedrigen bis moderaten Preisen entscheiden. Es erfordert Expertenwissen, wenn Sie sich für hochpreisige Edelsteine entscheiden für ihre Wertanlage.
Welche Investition in Schmuck wie Platinschmuck, seltene Edelsteine oder Uhren macht am meisten Sinn?
Hier sind die vier wichtigsten Regeln, die Sie befolgen sollten.
Regel #1: Entscheiden Sie sich für die „richtigen“ Edelsteine
Es ist möglich, Geld zu verdienen, indem man in Edelsteine investiert, denken Sie aber daran, sich vorher über den Kostenrahmen ihrer Investition zu informieren. Schließlich wollen Sie den Edelstein ja später auch mit Gewinn weiterverkaufen. Den richtigen Preis zu zahlen ist der wichtigste Faktor, der bestimmt, ob Sie später eine gute Rendite erzielen werden. Wie bei jeder Investition erfordert dies, dass Sie sachkundig sind und eine gute Portion Vorsicht und gesunden Menschenverstand walten lassen.
Empfehlung: Tansanit
Der Tansanit hat eine volatile Preisgeschichte. Er kommt nur an einem einzigen Ort in Tansania vor. Im Jahr 2010 ließen die Bemühungen der Regierung, den Schmuggel zu unterbinden und den Export von großen Rohsteinen zu verbieten, die Einzelhandelspreise in die Höhe schnellen, aber im Jahr 2014 stürzten die Preise ab. Die Preise steigen jetzt jedoch wieder an.
Empfehlung: Alexandrit
Echter Alexandrit ist so selten und teuer, dass sogar synthetischer Alexandrit teuer ist.
Empfehlung: Tsavorit
Empfehlung: Kunzit
Empfehlung: Turmaline wie Rubbelit
Regel #2: Finden Sie den richtigen Edelsteinhändler
Sicher finden Sie im Internet eine große Auswahl an Händlern, doch wie kommen Sie an vertrauenswürdige Online-Juweliere? Zuallererst können Sie auch darüber nachdenken, lose Edelsteine zu kaufen und nicht in der Fassung. Längst nicht mehr nur beim Edelsteingroßhändler gibt es diese Möglichkeit, also informieren Sie sich tiefgründig.
Sie müssen Ihre Suche nicht nur auf geschliffene Edelsteine beschränken. Rohe Edelsteine, Mineralien und fertige Schmuckstücke bergen allesamt Investitionspotenzial. Jeder dieser Bereiche stellt jedoch ein spezielles Fachgebiet dar, daher sollten Sie sich bei einer Wertanlage nur auf eine spezielle dieser drei Bereiche fokussieren.
Wenn Sie sachkundig genug sind, können Sie auf Flohmärkten, in Pfandhäusern und bei Nachlassverkäufen nach gebrauchten Edelsteinen suchen.
Falls Sie sachkundige Einkäufe tätigen wollen, werden Sie um den Aufbau von Kontakten zu seriösen Juwelieren nicht herumkommen. Zudem können Sie bei diesen Juwelieren auch Edelsteine erheblich unter dem aktuellen Wert finden. Sie müssen jedoch über das nötige Fachwissen verfügen, um Edelsteine zu identifizieren und zwischen natürlichen und synthetischen Steinen zu unterscheiden. Außerdem müssen Sie bereit sein, eine Menge Fleißarbeit zu investieren und sehr vielen Juwelieren einen Besuch abzustatten. Diejenigen, die den “Nervenkitzel der Jagd” lieben, werden dieser Methode den Vorzug geben.
Regel #3: Margen festlegen vor dem Verkauf
Denken Sie daran, dass Sie den zukünftigen Wert eines Edelsteins nicht vorhersagen können. Kaufen Sie den Edelstein dem geringsten Preis, den Sie auf dem Markt finden.
Auch wenn Schmuckstücke auf den ersten Blick eine sehr praktische Geldanlage zu sein scheinen, da sie wertstabil sind, braucht es in jedem Falle fundiertes Wissen für die Kaufentscheidung.
Ein großer Vorteil von Schmuck als Wertanlage ist die Möglichkeit, den Schmuck wieder in Bargeld umzuwandeln – den Edelsteine oder Schmuck stellt eine stille Anlage dar. Nervenaufreibende Kontrolle von Fonds oder Erledigungen, welche mit Immobilienbesitz auf einen zukommen, fallen bei Schmuckinvestitionen weg.
Fragen Sie sich, ob Sie bei ihrer Wertanlage eher auf niedrigpreisige Edelsteine setzen sollten?
Sind Uhren gute Wertanlagen?
Denken Sie daran: Je größer die Differenz zwischen Groß- und Einzelhandel ist, desto größer ist Ihre Chance, einen Gewinn zu erzielen. Es ist auch einfacher, Käufer für niedrigpreisige Waren zu finden. Sie können es aber auch übertreiben. Es mag einfacher sein, 40 interessierte Käufer für einen Edelstein im Wert von 100 Euro zu finden, und es ist wohl schwerer einen Käufer für einen 10.000 Euro-Edelstein aufzutreiben. Schließlich ist hier allein ihr Instinkt und ihre Leidenschaft und Verkaufstalent entscheidend.
Uhren können eine gute Wertanlage sein, wenn Sie neben dem Echtheitszeitszertifikat auch den Zustand der Uhr begutachten lassen vor dem Kauf.
Regel #4: Denken Sie über das Aufarbeiten ihres Schmucks vor dem Verkauf nach
In einigen Fällen kann das Nachschleifen und Reparieren von Edelsteinen Ihr Gewinnpotenzial verbessern. Auch das Polieren und das Aufbessern der Schmuckfassung können Ihr Schmuckstück für potenziellen Käufer attraktiver machen.
Es gibt zwei Prozesse, durch die Edelsteine einen erheblichen Preissprung machen: zwischen Rohstein und Schliff und zwischen losen Edelsteinen und fertigem Schmuck. Diese sind mit mehr Aufwand verbunden, gehören aber zu den besten Möglichkeiten, den Wert von Edelsteinen zu steigern.
Mit einer Investition von Arbeit kann ein Edelsteinschleifer geringwertige Rohsteine in hochwertige fertige Edelsteine verwandeln. Der Trick dabei ist, das Rohmaterial zu einem Preis zu kaufen, der eine ausreichende Marge zulässt. Obwohl das Fassen von Edelsteinen ebenfalls besondere Fähigkeiten erfordert, ist es häufig weniger arbeitsintensiv als das Schleifen von Edelsteinen. Auch hier gilt: Wenn Ihnen die Fähigkeiten fehlen, es selbst zu tun, können Sie diese Arbeit in Auftrag geben. Fertiger Edelsteinschmuck hat einen größeren Marktwert als lose Edelsteine.
Ein erfahrener Edelsteinschleifer kann einen vorhandenen Edelstein neu schleifen und oft seine optischen Eigenschaften und damit seine Attraktivität verbessern.
Fazit:
Beachten Sie die Inflationsrate, welche natürlich auch bei Edelsteinen eine Rolle spielt. So wird eine schlechte Investition bei einem Edelstein auch nach mehreren Jahren keine gute Investition darstellen. Als Fehlinvestition stellte sich für manche Investoren der blaue Topas heraus, welche mit Beginn der 1960er Jahre einen enormen Preisverfall erlitten, als weiße Topase mittels einer neuen Technik blaugefärbt werden konnten.
Niedrigpreisige Edelsteine erhalten einen höheren Aufschlag (häufig das Fünffache oder mehr) als teure Edelsteine. Jedoch kann die Gewinnmarge bei teuren und beliebten Edelsteinen sinken. Betrachten Sie nun die Preisaufschläge unter dem Gesichtspunkt der Investition.
Andere Edelsteine erhalten normalerweise eine Marge, der dreimal so hoch ist wie der Großhandelspreis. Je teurer die Edelsteine werden, desto geringer kann die Marge werden. Bei Diamanten liegt die Marge im Durchschnitt bei 10%, wohingegen sie bei einem Alexandrit auch manchmal bei 25% liegen kann.
Bedenken Sie bei ihren Vorhaben die Risiken dieser Art der Wertanlage: die Preise unterliegen Schwankungen und durch das Entdecken neuer Vorkommen eines bestimmten Edelsteins kann der Preis sinken. Beim Kauf von Edelsteinen sollten Sie stets auf Zertifikate bestehen, damit sie die Echtheit und den legalen Besitzverhältnisse nachvollziehen können. Lassen Sie ihren Schmuck auf jeden Fall gut versichern.
Zudem sollte Ihnen klar sein, dass Erbstücke oft individuelle Werte besitzen, welche sich jedoch nicht am Markt realisieren lassen. Zudem fallen bei der Lagerung für wertvolle Schmuckstücke in Schließfächern auch regelmäßig Kosten an. Lassen Sie ihren Schmuck von dem richtigen Experten schätzen.