An welcher Hand wird welcher Ring getragen – und warum?
Sie haben sich das Jawort gegeben und einen atemberaubenden Schmuck ausgesucht? Dann stellt sich noch die Frage, an welcher Hand Sie ihn tragen sollten. Verlobungsring links und Ehering rechts – oder doch lieber andersherum? Bleibt der Verlobungsring an seinem Platz oder wandert er nach der Hochzeit auf die andere Seite?
Auch wenn diese Entscheidungen heute weitgehend vom Geschmack des Trägers/der Trägerin abhängen, können Traditionen und Bräuche Orientierung geben.
In diesem Artikel tauchen wir ein in die Geschichte der Ringe und erklären, wie vergangene Kulturen die Frage “links oder rechts?” beantworteten. Außerdem erfahren Sie, welche Länder welche Hand für Verlobungs- und Trauringe bevorzugen und erhalten Tipps zur stilsicheren Anordnung der Schmuckstücke in unserem Ring-Knigge.
Ein Blick in die Geschichte der Ringe
Funde aus Russland zeigten, dass die menschliche Vorliebe für Schmuck mehr als 30.000 Jahre alt ist. Manche Paläontologen vermuten sogar, dass sich bereits Höhlenmenschen Ringe schenkten, um ihren Partnerbund zu bekräftigen. Sicherer belegt ist die Verwendung von Ringen im alten Ägypten – nicht nur als Statussymbol der Reichen und Mächtigen, sondern auch als Geschenke für Ehepartner.
Griechen und Römer übernahmen diese Vorliebe, und von letzteren stammen die ersten Belege für den Platz des Schmuckstücks: Ehefrauen trugen ihren Ring traditionell am Ringfinger der linken Hand, denn dort verlief nach mythologischer Vorstellung die Vena Amoris oder “Liebesader” – eine direkte Verbindung zum Herzen der Angetrauten.
Andere Kulturen vermuteten diese Vene auf der gegenüberliegenden Körperseite. Und auch die Wahl des Ringfingers variierte: Römer, die ihre Verbindung zum Gott Saturn ausdrücken wollten, bevorzugten den Mittelfinger. Gallier und Britannier wiederum waren bekannt dafür, den Fingerschmuck am Daumen zu tragen.
Im Mittelalter hatten Ringe vor allem sakralen Charakter und zierten die Hand von Bischöfen und anderen Würdenträgern. Noch heute sieht man das am sog. Fischerring, der neu gewählten Päpsten an die rechte Hand gesteckt wird. Adelige und reiche Bürger trugen oft Ringe mit dem Familienwappen, während Eheringe erst im Spätmittelalter neu entdeckt wurden.
Doch warum eigentlich die rechte Hand? Die Antwort hängt mit der kulturübergreifenden Dominanz dieser Körperseite zusammen. Während die rechte Hand für wichtige Aufgaben verwendet wurde, kam die linke Hand hauptsächlich für niedere Tätigkeiten zum Einsatz. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch sprachlich in Ausdrücken wie “links liegen lassen” oder “jemanden linken” nieder – im Vergleich zu positiv besetzten Wörtern wie “richtig”, “aufrecht” oder “rechtschaffen”. Noch heute gilt die linke Hand in vielen Kulturen als unrein.
Welche Hand für Verlobungs- und Eheringe – Länder im Vergleich
In vielen Ländern ist es heute gang und gäbe, der Braut zwei Ringe zu überreichen: einen Verlobungsring und einen Ehering. Bei der Frage, welcher Ring wo getragen wird, gibt es jedoch deutliche Unterschiede.
Beginnen wir mit dem Ehering:
In Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Polen, aber auch in Spanien und vielen südamerikanischen Ländern wird der Ehering traditionell an der rechten Hand getragen.
Andere Länder, darunter Großbritannien, Irland, die USA, aber auch Frankreich und Italien bevorzugen den Ehering an der linken Hand. Historiker gehen davon aus, dass diese Vorliebe erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden ist.
Noch mehr Unterschiede gibt es beim Verlobungsring:
- In Deutschland, Österreich und den Niederlanden wandert dieses Schmuckstück nach der Hochzeit meist von der linken zur rechten Hand, wo er als Vorsteckring zusammen mit dem Ehering getragen wird. Dies unterstreicht deutlich sichtbar den Statuswechsel der Braut.
- Genau andersherum ist es in der Schweiz, Italien und Kroatien, aber auch in Brasilien: Dort trägt Frau den Verlobungsring an der rechten Hand und den Ehering an der linken Hand – also der Seite, wo bereits die alten Römer die “Herzvene” vermuteten.
- In England, Irland, Schottland, den USA sowie Spanien und vielen südamerikanischen Ländern wird der Verlobungsring an der linken Hand platziert. Dort bleibt er auch nach dem Jawort.
Natürlich gibt es auch Kulturen, die sowohl den Verlobungs- als auch den Ehering auf der rechten Seite bevorzugen.
So ist es im Judentum für Frauen Tradition, ihren Ring bis zur Hochzeit am Zeigefinger der rechten Hand zu tragen. Danach wandert er an den Ringfinger.
In Indien schließlich gilt die linke Hand seit jeher als unrein. Falls Ringe getragen werden, dann also an der rechten Hand.
Wieder anders ist die Bedeutung der Hände in China: Dort steht die linke Hand für das Geben, die rechte Hand für das Nehmen. Wer seinen Ehering rechts trägt, drückt damit also aus, dass er glaubt, mehr von der Partnerschaft zu bekommen als er geben wird.
Der Ring-Knigge – welcher Ring kommt an welche Hand?
Auch wenn Sie frei sind, Ihren Ring dort zu tragen, wo es Ihnen gefällt – folgende Tipps können Ihnen beim stilsicheren Auftritt helfen:
- Die rechte Hand ist bei den meisten Menschen – genauer gesagt, bei 90 % – die dominante Hand. In der Psychologie werden ihr männliche Eigenschaften wie Aktivität, Kraft und Tatendrang zugeschrieben. Als Ausgleich empfehlen Knigge-Experten daher, an dieser Seite dezente Ringe zu tragen.
- Die linke Hand steht für passive Attribute wie Innerlichkeit, Überzeugungen und den Charakter. Um einen Ausgleich zu schaffen, bieten sich an dieser Hand auffällige Statement, Edelstein- oder Siegelringe an.
- Doch was ist, wenn Sie mehr als einen Ring tragen möchten – bei der heutigen Vielfalt an Formen und Farben eine legitime Frage? Dann empfehlen Stilberater, auf die richtige Balance zu achten. Zu viele Ringe nur an einer Hand würden für Asymmetrie sorgen. Darum sollte der Fingerschmuck auf beide Hände verteilt werden.
Freundschafts- und Partnerringe – links oder rechts?
Längst entscheiden sich nicht mehr alle Paare für eine Verlobung vor der Hochzeit – wollen jedoch trotzdem nicht auf ein Schmuckstück verzichten. Sog. Partnerringe sind an weniger Konventionen gebunden als Verlobungsringe und können sowohl links als auch rechts getragen werden.
Das Gleiche gilt für Freundschaftsringe, die keine romantische Bedeutung haben. Viele Kumpanen wählen die gleiche Seite, um eine besonders innige Verbindung auszudrücken. Wer sein Schmuckstück jedoch möglichst oft zur Schau stellen möchte, sollte es an der dominanten Hand tragen. So kommt es viel öfter zur Geltung, z. B. beim Händeschütteln.
Sie sollten jedoch beachten: Da unsere dominante Hand weit häufiger zum Einsatz kommt, können Ringe dort schneller verschleißen. Wenn Sie das Schmuckstück schützen wollen, sollten Sie also die andere Seite in Erwägung ziehen.
Welcher Ring an welcher Hand
Gibt es da tatsächlich Regeln? Oder vielleicht regionale Unterschiede in der Bedeutung, wo Ringe getragen werden? Gibt es spezielle Gründe, warum ein Ring an der einen oder der anderen Hand getragen werden soll?
Verlobungs- und Eheringe
Tatsache ist, dass in vielen Ländern der Welt der Verlobungsring an der linken Hand getragen wird. Das Hauptmotiv dafür ist, dass die linke Hand auch die Seite des Herzens ist und somit die Liebe zwischen zwei Menschen symbolisiert. Der Ehering wird in Deutschland und in vielen weiteren Ländern rechts getragen, in England und Amerika aber links. Schon aus der Antike ist der Gedanke überliefert, dass über die „Vena Amoris“ oder auch „Ader der Liebe“ eine direkte Verbindung vom Ringfinder zum Herzen bestünde. Mit diesem romantischen Gedanken nahm der Brauch, den Ehering und Symbol der Liebe und Verbundenheit am Ringfinger zu tragen, wohl seinen Anfang.
Hat der Ring der rechten Hand eine besondere Bedeutung?
Traditionell betrachtet ja. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bedeutete ein Ring an der rechten Hand einer Dame wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie Handeln aus eigener Überzeugung, was damals nicht selbstverständlich war. Eine Gruppe der Frauen damals zeigte auf interessante Art ihre Unabhängigkeit: elegante, reiche Frauen, die während der Prohibition Lokale frequentierten, in denen Alkohol verkauft wurde. Als das Trinken von Alkohol illegal war, hatten die Damen folgende Botschaft: „Wenn ich meinen eigenen Schmuck wähle und trage, wie es mir passt (Ringe an der rechten Hand), werde ich dafür sorgen, dass ich einen Tropfen bekomme, wenn mir danach ist und es interessiert mich nicht, ob das Trinken verboten ist“.
Mit der Zeit wurde das Tragen von Ringen an der rechten Hand normal, es gab keine spezifischen Regeln oder geheime Botschaften mehr. Normalerweise werden große, aufwendige Ringe am Ringfinger oder Mittelfinger der rechten Hand getragen. Das Interessante ist, dass es sich in der Regel um Ringe handelt, die nicht geschenkt, sondern von den Frauen selbst gekauft wurden. Andere Ringe für die rechte Hand sind geerbte Schmuckstücke. Oft waren es schöne Solitäre, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Besondere Stücke an der rechten Hand
Gemäß der Tradition der 20er Jahre werden für die Ringe der rechten Hand auffällige und besondere Exemplare gewählt. Die rechte Hand ist – bei der Mehrheit der Menschen – die Hand, die sich am meisten bewegt. Daher hat ein Ring an der rechten Hand mehr Sichtbarkeit und auch mehr Bedeutung. Ringe, die ein minimalistisches Design haben, werden mehrfach gestapelt getragen. Das sieht „sofisticated“ und elegant aus. Es gibt auch wunderbare Designs, bei denen die Ringe sich an dem Finger entlang schlängeln und diese werden immer an der rechten Hand getragen. Hier können Sie sich Inspiration der Ringe holen.
Ein Ring für jeden Finger
In der Vergangenheit hatte jeder Finger seine eigene Bedeutung. Der Mittelfinger der rechten Hand war für die Familienringe reserviert, d.h. Ringe, die das Familienwappen oder ähnliche Embleme zeigten. Ein Ring am Daumen war ein Symbol für Macht und Reichtum. Der kleine Finger der rechten Hand zeigte den beruflichen Status. Bis heute werden in vielen Ländern Ringe für diesen Finger an College-Absolventen verschenkt.
Welche Bedeutung hat der Ring bei besonderen Anlässen?
„Eternity“-Modelle, gerne mit Diamanten bestückt, werden für zum 10. oder 15. Hochzeitstag verschenkt. Sie wurden früher gern zusammen mit dem Ehering getragen, aber auch das hat sich in den letzten Jahren geändert: Viele Frauen bevorzugen „Eternity“ an der rechten Hand, getrennt von ihrem Verlobungsring.
In Ländern wie den USA oder Großbritannien, wo der Ehering und Verlobungsring strikt an der linken Hand getragen wird, wird gern ein schöner Diamantring an der rechten Hand getragen, um zu zeigen, dass es sich nicht um einen Verlobungsring handelt. Das Konzept der 20er Jahre, als der Ring an der rechten Hand ein klares „Ich“ zum Ausdruck brachte, und der an der linken Hand ein „wir“ bedeutet hat, ist heute noch vielerorts gültig.
Im Jahr 2003 brachte De Beers eine Werbekampagne auf den Markt, die über „verschönere Deine rechte Hand“ eine Einladung an die Frauen aussprach, ihre Diamantringe selbst zu kaufen. Die Kampagne hatte deutliche Botschaften wie: „Deine linke Hand schaukelt die Wiege. Deine rechte Hand beherrscht die Welt“ und hatte einen unerwarteten Erfolg beim Verkauf von Ringen, die keine Verlobungsringe waren!
Es gibt also in den verschiedenen Regionen und Kulturen verschiedenste Bräuche und Gewohnheiten für das Tragen der Ringe. Sie haben sich teils über die Zeit erhalten und sind auch heute noch gültig.
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Damenring Gelbgold
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SIGO Damen Ring 585 Gold Gelbgold bicolor 1 Smaragd grün2 Diamanten 0,01ct. Goldring
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Pandora Ring – 198421C01
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Pandora Ring – 52
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Pandora Ring – 60
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JuwelmaLux Fingerring Juwelmalux Ring in Platin 950/000 mit Brillant 1,06 Ct. JL30-07-0091 (kein Set, 1-tlg)